Opt-in und Double-Opt-in: Einwilligung im E-Mail-Marketing (2024)

Mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die im Frühjahr 2018 verbindlich in Kraft getreten ist, spielen Datenschutz und Datensicherheit im Marketing eine noch wichtigere Rolle als zuvor. Insbesondere für das E-Mail-Marketing hat das Konsequenzen. Lesen Sie deshalb im Folgenden, wie Sie die Zustimmung Ihrer Leads einholen und welche Vorteile Sie daraus für Ihr Online-Marketing ziehen können.

Ob bei der Nutzung eines Online-Shops, dem Download eines E-Books im Austausch gegen Kontaktdaten oder der Anmeldung für einen Newsletter: Im Internet tauschen Interessenten laufend Dienstleistungen gegen personenbezogene Daten ein. Doch sind sie auch damit einverstanden bzw. sich des Tausches bewusst? Dürfen Sie die Nutzer telefonisch oder per E-Mail kontaktieren? Oder ihnen Werbung per Post oder E-Mail schicken?

Opt-in und Double-Opt-in: Einwilligung im E-Mail-Marketing (1)

Zu all diesen Fragen sollten Nutzer ihr explizites Einverständnis geben können. Dazu können Sie zwei verschiedene Opt-in-Verfahren etablieren, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen.

Was bedeutet Opt-in?

Beim Opt-in handelt es sich um ein Verfahren aus dem Marketing, bei dem es darum geht, die explizite Zustimmung von Nutzern einzuholen, bevor ihre personenbezogenen Daten verarbeitet werden. Dabei werden zwei mögliche Verfahren unterschieden: Beim einfachen oder „Single-Opt-in“ geben Interessenten z.B. durch Aktivieren eines Kontrollkästchens ihr Einverständnis. Beim zweistufigen „Double-Opt-in“ müssen Nutzer die angegebenen Daten zusätzlich verifizieren, z.B. indem sie eine an die entsprechende Adresse versandte E-Mail bestätigen.

Opt-in oder Double-Opt-in: Vor- und Nachteile beider Verfahren

(Single)-Opt-in

Das Single- oder einfache Opt-in ist einstufig und beschränkt sich meist darauf, ein Kontrollkästchen anzuklicken.Damit wird in der Regel eine Aussage wie diese bestätigt:Hiermit erlaube ich Unternehmen XY, meine angegebenen Kontaktdaten zu speichern und/oder mich zu Werbezwecken zu kontaktieren.“

Prinzipiell können Nutzer natürlich beliebige Kontaktdaten angeben. Es wird also nicht sichergestellt, dass beispielsweise die E-Mail-Adresse nicht einem Dritten gehört, der sein Einverständnis nicht gegeben hat und fortan unerwünschte Werbung erhält.

Opt-in und Double-Opt-in: Einwilligung im E-Mail-Marketing (2)

Ein verbessertes Verfahren ist daher das „Confirmed-Opt-in“ (zu Deutsch etwa: bestätigte Einwilligung). In diesem Fall erhalten Nutzer im Anschluss eine E-Mail an die angegebene Adresse, die sie über den Eintrag in den E-Mail-Verteiler informiert. Sollte ein Adressinhaber nicht selbst seine Kontaktdaten eingetragen haben, kann er sich in den meisten Fällen über einen entsprechenden Link sofort wieder austragen. Es wird also zusätzlich ein Opt-Out-Verfahren angeboten. Nichtsdestotrotz ist der Eintrag sofort aktiv und bleibt es, solange der Nutzer nicht aktiv widerspricht.

Double-Opt-In

Beim sogenannten „Double-Opt-in“-Verfahren muss zusätzlich zur Aktivierung eines Kontrollkästchens ein Link bestätigt werden, der an die angegebene E-Mail-Adresse verschickt wird. Wie beim „Confirmed-Opt-in“ erhalten Nutzer also eine Bestätigungs-E-Mail, die die Richtigkeit der Angaben überprüft. Zusätzlich wird die E-Mail-Adresse hier allerdings nicht in den Newsletter-Verteiler aufgenommen, bis eine aktive Bestätigung durch Aufrufen des Links vorliegt.

Darüber hinaus sollte die Bestätigungs-E-Mail darüber aufklären, welche Daten genau zu welchem Zweck erhoben werden. Werbung (ob direkt oder indirekt) darf die Bestätigungs-E-Mail dagegen nach deutschem Recht nicht enthalten.

Opt-in und Double-Opt-in: Einwilligung im E-Mail-Marketing (3)

Quelle: Tagesspiegel

Der wesentlichste Nachteil dieser Variante liegt im größeren Aufwand für die Nutzer, die einen zusätzlichen Schritt im Anmeldeprozess durchlaufen müssen. Das birgt die Gefahr, dass Nutzer die Bestätigungs-E-Mail unbeachtet lassen oder vergessen und so nicht zu Leads werden. Außerdem könnte die E-Mail im Spam-Ordner landen und übersehen werden, was zum gleichen Ergebnis führt.

Vorteilhaft ist allerdings, dass Sie sich mit diesem Verfahren rechtlich auf der sicheren Seite befinden. Denn die Bestätigung dient zum einen als Hinweis für die Nutzer, zum anderen ist so eine absolut aktive und bewusste Zustimmung ihrerseits gewährleistet.

Opt-in-Verfahren als Marketing-Tool nutzen

Auf den ersten Blick erscheinen die Opt-in-Optionen eher kontraproduktiv für Marketinginitiativen zu sein. Schließlich können Marketer mit Interessenten auf diese Weise nicht mehr so leicht in Kontakt treten. Tatsächlich kann hierin aber auch eine Chance liegen.

Diese Perspektive entspricht dem Prinzip des „Permission Marketing“ (zu Deutsch etwa: Marketing mit Einverständnis): Interessenten werden ganz bewusst zu Leads und entscheiden selbst, welche Informationen sie bekommen möchten. So werden zwar weniger, aber dafür qualifiziertere Leads generiert, die auch tatsächlich starkes Interesse am entsprechenden Angebot haben.

Das wiederum kann sich sogar positiv auf das Suchmaschinenranking auswirken, da die entsprechenden Leads zu höheren Verweildauern und niedrigeren Absprungraten auf der Website führen. Beide Kennzahlen werden vom Google-Algorithmus als positive Signale zur Nützlichkeit einer Website interpretiert.

Zusätzlich fördert ein Vorgehen, das auf Transparenz und Einverständnis setzt, die seriöse Reputation eines Unternehmens. Kunden fühlen sich ernstgenommen und als Geschäftspartner auf Augenhöhe behandelt.

Fazit

Opt-in-Verfahren sind der ideale Weg, um rechtssicher das Einverständnis der eigenen Leads zur Datenverarbeitung einzuholen. Dabei ist das „Double-Opt-in“ zwar umständlicher, aufgrund seiner absoluten Transparenz aber zu empfehlen.

Generell sollten Einwilligungsverfahren dieser Art nicht als lästige Hürde, sondern als Chance für eine noch gezieltere Lead-Generierung und Kundenzentrierung begriffen werden.

Opt-in und Double-Opt-in: Einwilligung im E-Mail-Marketing (4)

Titelbild: jacoblund / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 14. Mai 2019, aktualisiert am März 24 2023

Themen:

E-Mail-Marketing

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FAQs

Should I use double opt-in for email marketing? ›

If you add a double opt-in to your email program, you'll see an improvement in your email list quality. That means better open rates, click-through rates, and—ultimately—more conversions. And, that's what every business really wants.

DOI need double opt-in for Mailchimp? ›

Depending on your organization's needs or other requirements, you may need to enable double opt-in, which includes an extra confirmation step that verifies each email address or phone number. In this article, you'll learn about double opt-in and how to use it.

What is double opt-in email rules? ›

What is double opt-in? While single opt-in only requires that users submit their information in order to be added to your list, double opt-in requires that users first validate their email address before being added to your mailing list.

What happens if email double opt-in is enabled? ›

On the other hand, double opt-in offers an extra confirmation step to verify each email address added to your contact database. When this setting is enabled, contacts who are created will receive a follow-up email with a link to confirm their email subscription.

What are the disadvantages of double opt-in? ›

Double Opt-In Disadvantages

The more steps there are, the more likely it is that some people won't complete them. Some subscribers will forget to click the confirmation link, which means they'll never actually become subscribers.

What is the difference between single and double opt-in? ›

Opt-ins determine whether an email subscriber has to subscribe once or twice. Essentially, a single opt-in means a user only needs to subscribe once, and they'll begin receiving emails. But double opt-in means a user must subscribe and then confirm their email through another link.

Is double opt-in legal? ›

Double opt-in is an additional layer of legal security for marketers and business owners. It is a great way to show and prove users' valid consent for receiving marketing emails. Double verification perfectly fulfills the unambiguous element of valid consent under the GDPR.

How do I get rid of double opt-in Mailchimp? ›

Click the Manage Audience drop-down and choose Settings. Click Audience name and defaults. Under Form Settings, check or uncheck the box next to Enable double opt-in as needed.

Which countries require double opt-in? ›

Double Opt-In Countries

Double opt-in is legally required in Austria, Germany, Greece, Luxembourg, Norway, and Switzerland.

How do I verify my email on double opt-in? ›

Double opt-in is a verification process in which a subscriber signs up for an email marketing list, and as an additional confirmation step, they receive a follow-up email with a link to confirm their subscription.

What is the main benefit of opt-in emails? ›

Opt-in email marketing can help businesses better understand their customers, as they can track how many people open and click through their emails. This information can be used to improve the effectiveness of future email campaigns.

What is an example of a double opt-in? ›

For example, if you have a signup form linked to a list named Newsletter that has it enabled, then they'll need to confirm their subscription prior to being fulled added to the list. Since double opt-in is already automated, you would not need to setup any extra flows in order for it to trigger.

Is double opt-in important? ›

Double opt-in allows you to be sure: That the email address is valid with no typos. That the owner of the email address is really the person who subscribed to your mailing list. Your new contact is really interested in receiving your communications and is more likely to engage with your content.

How to get double opt-in email? ›

If your form already includes a follow-up email, contacts will be sent the follow-up email once they've clicked the link in the double opt-in email to confirm that they want to opt in. Double opt-in settings are specific to the email address submitted on the form or the email address that the record was created with.

Do people have to opt-in for emails? ›

Implied and explicit forms of consent

Explicit consent is given when you ask an individual for permission to send them marketing emails and they agree. The recipient has to manually opt-in to receive your emails through written consent, clicking a checkbox on your form, or by confirming through double opt-in.

Is opt-in required for email marketing? ›

Implied and explicit forms of consent

Explicit consent is given when you ask an individual for permission to send them marketing emails and they agree. The recipient has to manually opt-in to receive your emails through written consent, clicking a checkbox on your form, or by confirming through double opt-in.

Does double opt-in help with spam? ›

By using a double opt-in confirmation method, the chance of spam addresses in the deployment list will be greatly reduced. This means that any bots that sign up for your newsletter won't make it onto your list, helping you avoid any spam traps and protecting your sender reputation.

Should marketing emails have an unsubscribe button? ›

Do marketing emails need an unsubscribe link? Based on best practices and legally, all marketing emails must contain an unsubscribe link.

What should my opt-out rate be email marketing? ›

A good unsubscribe rate is less than 0.5%, indicating a healthy email list with engaged subscribers. It's among the important email metrics to track as it will help remove people who don't want to receive emails from you. Hence, keeping your email deliverability intact.

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